Schlosskirche Stuttgart

Die Stuttgarter Schlosskirche ist die erste in Württemberg erbaute evangelische Kirche. Das ehemalige Brunnenhaus des Stuttgarter Schlosses dient heute Gemeinden aus aller Welt für Gottesdienste und Feiern.

Geschichte

Die Stuttgarter Schlosskirche wurde von 1560 bis 1562 von dem Architekten Aberlin Tretsch erbaut. Ziel war es, ein vierflügeliges Renaissance-Schloss zu errichten. Die Schlosskirche sollte an die Stelle gebaut werden, wo zuvor die Brunnenkapelle der Burg gewesen war.

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Die Kirche

Das Kirchenschiff ist querorientiert, das heißt, wesentlich breiter als lang

Die Schlosskirche Stuttgart ist im Inneren querorientiert

Das Kirchenschiff ist querorientiert, das heißt wesentlich breiter als lang. Der Baumeister der Schlosskirche Blasius Berwart ließ sich wohl von den Baumeistern der Schlosskirche der Neuburg an der Donau beraten.

Ursprünglich hatte die Schlosskirche wunderschöne, bunte Glasfenster besessen, die allerdings im Zweiten Weltkrieg zu Bruch gingen. Dargestellt war der württembergische Graf Georg von Mömpelgrad gemeinsam mit seinem Schutzpatron, dem heiligen Georg. In einem anderen Fenster waren die drei Weisen aus dem Morgenland sowie der Auftraggeber der Schlosskirche, Herzog Christoph, mit dem heiligen Christophorus abgebildet. Es waren außerdem noch weitere Fenster geplant gewesen, unter anderem mit den Reformatoren Martin Luther und Phillip Melanchthon.

Bis auf die Fenster und die Stühle in der alten Schlosskirche ist der Kirchenraum noch genau so erhalten, wie er 1856 renoviert worden ist.

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Die Kanzel

Die hölzerne Kanzel in der Schlosskirche Stuttgart stammt aus dem Jahr 1865

Die Kanzel in der Stuttgarter Schlosskirche

Die heutige Kanzel der Schlosskirche stammt aus der Renovierung von 1865. Diese hölzerne Kanzel von Alexander von Tritschler stellte ursprünglich rund um die Brüstung die Passionsgeschichte dar. Leider ist die Brüstung nicht mehr erhalten.

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Der Altar

Der heutige Altar der Schlosskirche kam ebenfalls im Zuge der Renovierung 1856 in die Kirche.

Um mehr über Steinplatten des Altars in der Stuttgarter Schlosskirche herauszufinden, fahren Sie mit dem Mauszeiger über das Bild.

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Die Schlusssteine

In der Schlosskirche Stuttgart sind Schlusssteine mit dem Herzogwappen und den Evangelisten zu sehen

Das Herzogwappen von Württemberg

In der Mitte der Schlosskirche, an der Decke, befindet sich als Schlussstein das Herzogwappen von Württemberg. Ludwig der Fromme, der Sohn Herzog Christophs, ließ dieses und alle übrigen Wappen anbringen.

Die Wappen rund um das württembergische sind Wappen der Häuser und Herzogtümer der Vorfahren seines Vaters. Die anderen Schlusssteine an der Decke stellen Simson dar, wie er den Löwen besiegt, und in einem weiteren ist zu sehen, wie er die Säulen zerbricht. Dann folgen die vier Evangelisten mit ihren Symbolen und schließlich noch einmal Simson mit dem Löwen und den Säulen.

„So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein jünger Löwe brüllend ihm entgegen. Und der Geist des Herrn geriet über ihn und er zerriss ihn, wie man ein Böcklein zerreißt, und hatte doch gar nichts in der Hand.“ Richter 14, 5-6

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Die Emporenbrüstung

Die Emporenbrüstung zeigt Schutzheilige der Musik, wichtige Theologen, Musiker und Bildnisse christlicher Fürsten

Bei der Brüstung der Emporen arbeitete der Architekt Alexander von Tritschlers zusammen mit dem Bildhauer Karl Kopp. An der linken Emporenseite sind verschiedene Schutzheilige der Musik zu sehen, denn diese diente zeitweise als Orgelempore.

An der langen Emporenseite in der Mitte der Kirche sind wichtige Theologen abgebildet. Sie sollten in einer Reihe mit den geplanten Fenstern von Martin Luther und Phillip Melanchthon stehen. Dargestellt ist unter anderem Paul Gerhardt, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Liederdichter. Sein bekanntestes Werk ist wohl „Geh' aus mein Herz, und suche Freud“.

An der rechten Seite der Kanzel nahe der ehemaligen Königsloge sind außerdem für das Christentum im Lande wichtige Fürsten abgebildet: Zunächst Kaiser Karl der Große als derjenige, unter dem das Christentum ins Land kam. Daneben Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, der Beschützer und Förderer Martin Luthers. Neben ihm folgen: Landgraf Philipp von Hessen, dessen Einfluss und Begeisterung für die neue Lehre die Reformation in Württemberg erst möglich gemacht hatte, und König Gustav Adolf von Schweden, ohne den es keine Protestanten mehr nach dem Dreißigjährigen Krieg gegeben hätte.

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Die Gedenktafel

Die Gedenktafel in der Stuttgarter Schlosskirche zeigt die Verklärung Christi, ein Erlebnis, das die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes zusammen mit Jesus Christus haben

Auf der Gedenktafel in der Stuttgarter Schlosskirche ist die Verklärung Christi dargestellt

Die ursprüngliche Kanzel hatte neben den vier Steintafeln mit den Evangelisten noch eine fünfte. Diese fünfte Tafel ist heute eine Gedenktafel an die Renovierung von 1865 und den Erbauer der Schlosskirche, Herzog Christoph. Auf ihr dargestellt ist die Verklärung Christi, ein visionäres Erlebnis der Jünger Petrus, Jakobus und Johannes zusammen mit Jesus Christus haben.

„Und er wurde vor ihnen verklärt; und seine Kleider wurden hell und sehr weiß, wie sie kein Bleicher auf Erden so weiß machen kann. Und es erschienen ihnen Elia mit Mose und sie redeten mit Jesus. (…) Und es kam eine Wolke, die überschattete sie. Und eine Stimme geschah aus der Wolke: Das ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!“ Mk 9, 2-13

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