Stiftskirche Tübingen

Stiftskirche in Tübingen

Die Tübinger Stiftskirche prägt bis heute das Bild der Tübinger Altstadt. 1534 wurde das erste Mal von der damals noch katholischen Kanzel evangelisch gepredigt.

Geschichte

Wie Ausgrabungen belegen, steht schon seit dem elften Jahrhundert an dieser Stelle in Tübingen eine Kirche. Im 13. Jahrhundert wurde die damalig noch romanische Pfarrkirche dem Kloster Bebenhausen überschrieben.

Um mehr über die Geschichte der Tübinger Stiftskirche zu erfahren, klicken Sie sich unten durch die Timeline.

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Georg auf dem Rad

Das Besondere an diesem Fenster in der Stiftskirche Tübingen ist die Darstellung des heiligen Georgs: Es veranschaulicht, wie der zu Unrecht zum Tode verurteilte Jüngling einen schlimmen Tod auf dem Rad erfährt

Das Wahrzeichen von Tübingen: das Georgs Rad

Das an der hinteren Außenwand im Übergang zum Chorraum abgebildete Glasfenster ist das Wahrzeichen von Tübingen, das Georgs Rad.

Die Berühmtheit dieses Fensters hat die Tübinger Stiftskirche dem gleichnamigen Roman von Max Eifert aus dem Jahr 1847 zu verdanken.

Das Besondere an diesem Fenster ist vor allem die Darstellung des heiligen Georgs. Normalerweise wird er immer in seiner Rolle als Drachentöter dargestellt, jedoch nicht hier. Die Verletzlichkeit und Brutalität dieser Darstellung ist sehr einprägsam. Es veranschaulicht gut, wie der zu Unrecht zum Tode verurteilte Jüngling einen schlimmen Tod auf dem Rad erfährt.

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Der Vorraum mit Epitaphien

Viele Epitaphien in der Stiftskirche Tübingen zeigen den Verstorbenen in Demut, bei anderen geht es mehr um die Darstellung.

Die verschiedenen Gedenk- und Grabplatten in der Tübinger Stiftskirche wurden zu Ehren wichtiger Bürger, Studenten und Adligen gestiftet

Im Vorraum der Tübinger Stiftskirche fallen die vielen Epitaphen an den Wänden auf. Die verschiedenen Gedenk- und Grabplatten wurden zu Ehren wichtiger Bürger, Studenten und Adligen von deren Familien gestiftet.

Viele zeigen den Verstorbenen kniend und in Demut vor Gott und Jesu Christi. Bei anderen geht es mehr um die Darstellung des Verstorbenen. Der Glaube rückt weiter in den Hintergrund.

Eines der bedeutendsten Epitaphe ist das des jungen Studenten Wilhelm Ernst Graf von Herrn zu Waldeck, der im zarten Alter von 14 Jahren starb. Bekannt wurde er durch ein Kinderlied, welches sein Lehrer für ihn geschrieben hatte: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“. Sein Epitaph befindet sich über einen kleinen Tür, die zum Orgelaufgang führt.

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Die Orgel

Das Kirchenschiff ist in drei Schiffe unterteilt. Getragen wird das Deckengewölbe von sechs Säulen die symbolisch für die zwölf Apostel stehen, die unseren Glauben und unsere Kirche tragen.

Bei der Orgel in der Tübinger Stiftskirche handelt sich um das größte Musikinstrument von ganz Tübingen. Stolze 5000 Pfeifen zählt diese Weigle Orgel aus Echterdingen. Gebaut wurde sie im Jahre 1965 und im Jahr 2001 wurde sie nicht nur renoviert, sondern bekam auch noch ein paar neue Pfeifen hinzu.

Hören Sie hier ein Stück auf der Orgel der Stiftskirche in Tübingen.

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Ulrich Henn in der Stiftskirche

In dem Bronzekreuz in der Tübinger Stiftskirche sind elf Medaillons eingearbeitet. Jedes erzählt eine andere Geschichte aus der Bibel

Das Bronzekreuz in der Tübinger Stiftskirche stammt von Ulrich Henn

Ulrich Henn, ein international bekannter Bildhauer aus Schwäbisch Gmünd, ist gleich an mehreren Stellen in der Tübinger Stiftskirche zu finden.

Zum Beispiel das Bronzekreuz, das den Altar schmückt. In der Mitte des Kreuzes können Sie Jesus Christus als Weltenrichter entdecken. Insgesamt elf Medaillons sind in das Bronzekreuz eingearbeitet. Jedes einzelne erzählt eine andere Geschichte aus der Bibel.

Aber nicht nur das Altarkreuz ist von Ulrich Henn. Auch das sogenannte Brautportal besitzt eine schwere Bronzetür, die vom Künstler selbst geschaffen wurde. Der Name des Brautportales kommt daher, da der Pfarrer früher das Brautpaar vor der Kirche segnete und sie die Ringe tauschen ließ, bevor sie dann gemeinsam durch dieses Portal in die Kirche gingen.

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Die Kanzel

Die Kanzel der Tübinger Stiftskirche wurde um das späte 15. Jahrhundert von verschiedenen Künstlern geschaffen. Bei einer großen Innenrenovierung im Jahr 1962 wurde sie an ihren heutigen Platz verlegt. Ursprünglich befand sich die Kanzel weiter hinten im Langhaus.

Um mehr über die Kanzel der Tübinger Stiftskirche herauszufinden, fahren Sie mit dem Mauzeiger über das Bild.

Um mehr über die Kanzel der Tübinger Stiftskirche herauszufinden, klicken Sie auf das Bild.

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Der Lettner

Der Lettner der Tübinger Stiftskirche ist der ganze Stolz der Tübinger. In kaum einer evangelischen Kirche ist ein so schöner Lettner noch so gut erhalten.

Ein Lettner diente in der damals noch katholischen Kirche als Trennung zwischen dem sogenannten Laienschiff und dem Chorraum. Man nannte das Langschiff der Kirche „Laienschiff“, da dort während des Gottesdienstes die „Laien“, die Gemeinde, saß. Der Chorraum war nur für die Geistlichen vorbestimmt, wie beispielsweise den Priestern.

Im Zuge der Reformation wurden in vielen ehemals katholischen Kirchen, die nun protestantisch waren, die Lettern herausgerissen um den Wandel in den Kirchen zu verdeutlichen und um zu zeigen, dass man hier keinen Unterschied mehr machte.

Dass der große Lettner in Tübingen noch so gut erhalten ist, verdanken wir Herzog Ulrich. Er hatte damals die Idee den Chorraum als Grablege zu nutzen, aufgrund dessen die räumliche Trennung dankbar entgegen genommen wurde.

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Die Grablege im Chor

In der Tübinger Stiftskirche befinden sich die Grabmäler von Herzog Ulrich, der die Reformation in Württemberg einführte, sowie von Eberhard im Bart, der Begründer der Universität Tübingen

Im Chorraum fallen sofort die vielen Fürstengrabmäler aus vergangenen Tagen ins Auge.

An der linken Chorwand befindet sich eine Tafel, die genau beschreibt, um wessen Grabmäler es sich an welcher Position im Raum handelt. Die verstorbenen Männer und Frauen lassen sich sowohl durch ihre Kleidung, Wappen und Attribute gut voneinander unterscheiden.

  • Die Männer haben meistens einen plastischen Löwen zu ihren Füßen dargestellt. Dieser soll neben Macht und Stärke auch die Auferstehung und den Toten und das Ewige Leben symbolisieren.
  • Die Frauen haben meist einen Hund oder Schaf zu ihren Füßen, diese stehen für Treue und Sanftmut. Auch der Familienstand der Damen lässt sich anhand ihrer Frisuren und Kopfbedeckungen erkennen. Eine Frau, die noch unverheiratet verstarb, trägt offenes Haar. Verheiratete Frauen hingegen tragen die sprichwörtliche Haube. Die Mundbinden sind ein Zeichen dafür, dass die Frau als Witwe, also nach ihrem Mann, starb.

Die wohl wichtigsten Grabmäler befinden sich ganz am Ende des Chorraums. Hier liegt etwa Eberhard im Bart, der Begründer der Universität Tübingen. Er ist gut an der plastischen Darstellung mit Bart, dem er auch seinen Namen verdankt, zu erkennen. Außerdem liegt hier Herzog Ulrich begraben, der die Reformation in Württemberg einführte, und Herzog Christoph, der die Reformation dann auch durchführte und den Protestantismus festigte.

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Chorraum und Chorgestühl

Im Chorraum der Tübinger Stiftskirche ist der gotische Bau der Kirche gut zu erkennen

Nach der Reformation in Tübingen wurde der Chorraum der Stiftskirche entleert und umfunktioniert

Der Chorraum weißt neben den Grabmälern noch viele andere Besonderheiten auf.

Nachdem die Reformation Einzug in Tübingen gehalten hatte und die Chorgebete immer mehr abgeschafft wurden, wurde der Raum mehr entleert und schließlich umfunktioniert. Dennoch erkennt man immer noch die Herrlichkeit dieses gotischen Baues. Rings herum stehen die zwölf Apostel auf Säulen, den Säulen unseres Glaubens. Im Sternnetzgewölbe der Decke können Sie wieder Darstellungen der drei Schutzheiligen der Kirche erkennen.

Auch die 10 Meter hohen Glasfenster des Chorraumes sind ein besonderer Blickfang. Nur noch die drei mittleren stammen aus der Erbauungszeit des Chores, die anderen mussten nach dem Krieg erneuert werden.

Die sechs Bankreihen des Chorgestühls in der Tübinger Stiftskirche bieten Platz für 52 Personen. Die Büsten an den jeweiligen Enden der Sitzreihen konnten bis heute nicht alle eindeutig zugeordnet werden.

Das Chorgestühl wurde vor allem bei Festlichkeiten der Universität Tübingen verwendet

Das Chorgestühl wurde vor allem bei Festlichkeiten der Universität, wie beispielsweise den Promotionen benutzt. Die sechs Bankreihen bieten Platz für 52 Personen. Die Büsten an den jeweiligen Enden der Sitzreihen konnten bis heute nicht alle eindeutig zugeordnet werden. Immer wieder streiten sich Historiker, um welche Personen es sich hier handelt. Eine Person scheint jedoch sicher zu sein: Moses, dargestellt mit Hörnern, als Indiz seiner Person.

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Die Glocken und ihr Turm

Die Tübinger Stiftskirche hat hoch in ihrem Turm neun Glocken. Die beiden ältesten Glocken der Stiftskirche hängen außerhalb des Glockenstuhls. Sie befinden sich direkt unter dem Hahn auf der Spitze des Turmes. Die Tübinger Glocken sind aber vor allem für ihr Glockenspiel bekannt. Ein bis zweimal im Jahr kann man sich verschiedene Kirchenlieder wünschen, die dann mithilfe modernster Technik zu einem tollen Glockenspiel zusammengestellt und für eine viertel Stunde lang gespielt werden.

Hier haben Sie die Möglichkeit einen kleinen Auszug aus einem solchen Glockenspiel zu hören.

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Öffnungszeiten, Gottesdienst, Kontakt und weitere Informationen